CrossTrek » Neulich im Deltaquadranten

Die Idee kam mir, als ich den Anhang zum "Herrn der Ringe" gelesen hab, indem Tolkien allen Ernstes ausführlich über die Zeitrechnung von Hobbits und Elfen referierte.
Dies hier geschah auf der Voyager, als sie noch im Deltaquadranten umherirrte. Seven of Nine hat gerade einen wundervollen, erdähnlichen Planeten entdeckt:

Die Voyager ist im Deltaquadranten einem paradiesischen Klasse-M-Planeten begegnet. Captain Kathryn Janeway zieht in Erwägung, ob es nicht besser sei, einen solch wunderbaren Planeten als neue Heimat zu erschließen, als weitere 70 Jahre durchs All zu flitzen.
Seven: Captain, der vor uns liegende Klasse-M-Planet bietet optimale Lebensbedingungen.
Janeway: Bericht.
Seven: Der Planet bietet aufgrund seine Achsenneigung Jahreszeiten, die denen der Erde ungefähr entsprechen.
Janeway: Was heißt ungefähr?
Seven: Er rotiert einmal um seine Achse in 27.5 Stunden. Das bedeutet, dass wir unseren 24-Stunden-Tag irgendwie daran angleichen müssen. Wir könnten die Zeitdauer einer Sekunde neu definieren, aber das würde beträchtliche Veränderungen in den Formeln für physikalische Größen, in denen die Zeit ein maßgeblicher Faktor ist, bedeuten.
Janeway: Kommt nicht in Frage. Wir wollen unsere Physik so behalten, wie sie ist.
Seven: In dem Fall würde ein "Tag" mit 27.5 Stunden bedeuten, dass wir unsere Digitaluhren umprogrammiern müssten. Wenn wir beibehielten, dass eine Stunde 60 Minuten hat, dann wäre Mittag um 13 Uhr 45.
Janeway (verrollt die Augen): Na schön. Damit sollten wir klar kommen. Immerhin hat auf Bajor der Tag auch 26 Stunden.
Seven: Dann bliebe noch die Einteilung des Jahres.
Janeway: Was ist damit?
Seven: Die Umlaufzeit des Planeten um die Sonne beträgt 425.25 Tage. In eben diesem Zyklus bewegen sich auch die Jahreszeiten auf der Oberfläche. Wenn wir das Jahr in 12 Monate unterteilen, wie Sie es gewohnt sind, bekämen wir einen Kalender von Fünfunddreißig Komma Vier Eins Periode Sechs Tagen pro Monat, was...
Janeway: Was sehr unpraktisch wäre, verstanden. Was könnten wir dagegn tun?
Seven: Auch wenn wir eine unterschiedliche Tageszahl pro Monat einführen würden, hätten wir immer noch Probleme, den Zyklus des Zeitablaufs verständlich zu katalogisieren.
Janeway (verrollt erneut die Augen): Was schlagen Sie vor?
Seven: Wir könnten das Jahr in 14 Monate zu je 30 Tagen einteilen.
Janeway (überschlägt das kurz im Kopf): Da würden aber ein paar Tage übrig bleiben, oder?
Seven: Exakt. Aber diese Zeitrechnung hätte einen überragenden Vorteil. Das Jahr würde immer mit demselben Wochentag beginnen, einem Montag. Und im Nächsten Jahr wäre der erste Januar wieder ein Montag. Natürlich müssten wir zwei neue Namen für die zusätzlichen Monate finden.
Janeway (Legt die Hand an die Augen und kneift sie zusammen): Und was machen wir mit den übrigen Tagen?
Seven: Wir könnten die restlichen Fünfeinviertel Tage wie folgt im Kalender Unterbringen. Jeweils zur Vierteljahreswende wird ein Tag eingelegt, der ein Feiertag ist, der keinem der bekannten Wochentage entspricht. Zur Halbjahreswende gibt es einen zweiten entsprechend unbenannten Tag, der ein Feiertag und kein bekannter Wochentag ist. Damit hätten wir die 5 vollen Tage im Jahr untergebracht, ohne eine Verschiebung der tatsächlichen Wochentage zu erwirken. Die restlichen 0.25 Tage könnten wir unterbringen, indem wir alle 4 Jahre einen Schalttag einwerfen, der zur Volljahreswende abgehalten wird.
Janeway (legt die Hand vor die Augen und schüttelt den Kopf): Mister Paris? Nehmen Sie Kurs auf den Alphaquadranten. Sofort!

Tihihihi...

Endlich liest es mal jemand. Danke.