Episodes » DS9 4x05 Indiscretions / Indiskretion

Kira bekommt von einem befreundeten Schmuggler einen Hinweis auf den Verbleib eines cardassianischen Schiffes mit bajoranischen Gefangenen, das vor sechs Jahren spurlos verschwand. Da sie einen Freund an Bord hatte, macht sie sich auf den Weg, der Sache nachzugehen. Ihre Reisevorbereitungen werden gestört, als Sisko ihr mitteilen muss, dass die cardassianische Zivilregierung Wind von ihrem Vorhaben bekommen hat und, da es sich um ein cardassianisches Schiff handelt, ihr einen Begleiter mitgeben will. Sisko kann Kira überzeugen, dass es zum Wohl der bajoranisch-cardassianischen Beziehungen ist, wenn sie in dieser Sache kooperiert. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass dieser Begleiter ausgerechnet Gul Dukat sein würde: Als Oberbefehlshaber sei er für die Besatzung verantwortlich. Missmutig fügt sich Kira in ihr Schicksal, macht ihm aber klar, dass sie die Leiterin ihrer Expedition sein wird.

Aus den Informationen des Schrotthändlers lässt sich eine Spur in ein abgelegenes Planetensystem herauslesen, in dem man auf der wüstenähnlichen Oberfläche eines der Planeten tatsächlich das halb im Sand begrabene Schiff findet. Von Überlebenden keine Spur, dafür acht Gräber. Da deutlich mehr Bajoraner und Cardassianer an Bord waren, ist die Chance dennoch gegeben, jemanden zu finden. Dukat erbittet sich, die Gräber allein zu öffnen, um die Toten zu identifizieren, denn der cardassianische Totenkult empfinde es als Entehrung, wenn ein Nicht-Cardassianer die sterblichen Überreste eines Cardassianers sehe. Als Kira nach einiger Zeit Arbeit am Schiffslogbuch zurückkehrt, findet sie Dukat weinend mit einem bajoranischen Ohrring und einem Verlobungsarmband in der Hand: Die Schmuckstücke gehörten seiner bajoranischen Geliebten, Thor Naprem. Nach und nach erfährt Kira, dass aus dieser aufrichtigen Liebe des cardassianischen Besatzungsleiters zu einer Bajoranerin auch noch eine Tochter hervorgegangen ist: Thor Ziyal. Doch anstatt sie retten zu wollen, hat er vor, sie zu töten, um seine Karriere und seine cardassianische Familie nicht zu gefährden. Kira ist entsetzt und droht ihm schließlich sogar, in diesem Fall auch ihn zu töten.

Man findet die Überlebenden in einer Mine, unter der Aufsicht von Bree, die die Schiffsbesatzung allem Anschein nach als Arbeiter in dem für sie viel zu heißen Klima schuften lassen. Die wenigen Wachen sind schnell überwunden, und schließlich steht Dukat mit dem Phaser im Anschlag vor seiner mittlerweile zwanzigjährigen Tochter. Ziyal, die von den anderen Cardassianern hingewiesen wurde, dass dieser Tag kommen könnte, gesteht ihrem Vater trotzdem, dass allein der Gedanke daran, dass er sie retten kommen möge, sie in den Jahren in der Mine am Leben gehalten habe. Dukat bringt es daraufhin nicht über sich, sie zu töten und beschließt, sie mit nach Cardassia zu nehmen.



Nebenhandlung: Kassidy teilt Sisko mit, dass sie die Aussicht auf einen Job bei den Bajoranern habe, ein besseres Schiff und die Möglichkeit, eine eigene Mannschaft zusammenzustellen, und als Krönung, dass sie den Sektor nicht mehr zu verlassen brauche. Als Dax daraufhin vorschlägt, sie könne sich ja dann auch ein Quartier auf der Station nehmen, wird Sisko still. Bei einem Abendessen mit Kassidy kommt es zum Streit, als Sisko keine überschwängliche Freude über die wegfallende räumliche Trennung zeigen kann. Nach etlichen unfreiwilligen Belehrungen von Dax, Bashir, Quark und schließlich auch noch von Jake (mit Nog als Berater) gesteht Sisko ihr schließlich seine Angst vor einer erneuten engen Bindung. Schließlich habe seine Arbeit seiner Frau Jennifer den Tod gebracht. Anstatt gerührt zu sein, stellt Kassidy klar, dass er es mal schön ihr überlassen solle, für ihre Unversehrtheit zu sorgen, und stellt ihn als Packesel für die erste Ladung ihres neuen Frachterjobs an: Sisko wird sich auf das neue Beziehungsabenteuer einlassen, merkt aber, dass diese Frau selbstständiger ist, als er sich hätte denken lassen.

















Niedlich, wie der gute Captain da von allen Leuten beratschlagt wird (genial finde ich Avery Brooks verzweifelte Miene, als Ben von den 'Beziehungs-Docs' Bashir und Dax Tipps im Umgang mit Frauen erhält)! Nicht zum ersten Mal mischt sich hier fast die komplette Führungscrew in des Captain Liebesleben ein. In einer vorherigen Folge gibt Dax sogar offen zu, die anderen mit den neuesten Infos zu versorgen, und fordert von Ben, auf den neuesten Stand gebracht zu werden, damit sie die Neugierde der anderen befriedigen kann.



Sehr interessant die Entwickung der Beziehung Dukat-Kira, die Vielschichtigkeit der Figur Dukat (er ist eben nicht nur ein herzloser, egoistischer Fiesling - obwohl er das durchaus auch sein kann - sondern jemand, der Liebe, Schwäche und Mitgefühl für diejenigen zeigt, die er liebt), und die hier eingeführte Figur von Dukats halb bajoranischer Tochter Ziyal, die von nun an öfters wieder auftauchen wird. Absurd-komisch die Szene, in der sich Dukat auf einen spitzen Dorn setzt, und sich von Kira das Ding aus dem Hintern ziehen lassen muss.



Kiras kommt übrigens zu spät, um ihren Freund zu retten - er ist vor zwei Jahren ums Leben gekommen. So wird imo eine Wiederholung der Handlung um die Rettung der Gallitep-Lagergefangenen vermieden.

Am Anfang hab ich auch auch gedacht, hm, das Thema hatten wir doch schon mal...

Aber dann hat sich die Folge doch noch interessant entwickelt. Ab hier ist mir Dukat schon fast sympathisch geworden oder zumindest fand ich es gut, dass auch an dem Boesewicht mal "menschliche" Seiten herausgekehrt wurden. Als Figur fand ich ihn natuerlich von Anfang an gut, und hab mich gefreut, dass er ab da nun auch oefter auftauchte.

Die Geschichte mit seiner unehelichen Tochter fand ich sehr geschickt gesponnen.



Du machst das sehr gut, mit diesen Inhaltsangaben. Klasse. Weiter so.

Danke! Danke! Schön, dass sie gefallen. Wenn man mal angefangen hat, zu schreiben (was man im Idealfall sofort nach Ansehen der betreffenden Folge macht), dann geht es fast wie von selbst.



Hier ist mir Dukat auch zum ersten Mal so richtig sympathisch geworden. Übrigens habe ich, als ich meinen Rollenspiel-Vornamen 'Naprem' gewählt hab, gar nicht mehr gewusst, dass das der Name von Dukats Geliebter war. Aber so richtig was dagegen hab ich auch nicht...

Warum auch. Naja, gehoerst ja nicht zur Familie der Thors


Doch, doch. Gefaellt sehr.

Stil: Sehr gut. Perfekter Einsatz der indirekten Rede.
Rechtschreibung: Bis auf einen Tastenpreller perfekt. (Schiiffsbesatzung)

Orthographie: Auf den ersten Blick ebenfalls einwandfrei.



Alles in allem Note Sehr Gut. Setzen.

Soviel Pflege der Sprach- und Schreibgewohnheiten erfreut mein Leserherz.

Man ist ja schließlich Germanistin und Hüterin der deutschen Sprache. Und solche Folgenbesprechungen haben ja auch schon einen leicht wissenschaftlichen Charakter, da muss man dann schon auf seinen Stil achten.


Tastenpreller editiert. Sowas passiert mir öfters mal. Meist merke ich dank Firefox-Rechtschreibprüfung solche Sachen noch vor dem Abschicken des Postings, aber wenn in ST-Themen dann ein Text durch Wörter wie 'cardassianisch', 'Bajor' und 'DS9' ohnehin der halbe Textkörper rot unterstrichen ist, geht mir auch mal einer durch.

Recht so.


Kannst Du dem die neuen Worte nicht beibringen?

Könnte schon... aber war mir bisher immer zu mühselig, ich gestehe.

Naja. Aber es scheint, Du bist des Deutschen mächtig genug, um auf die ausgefeilten Dienste eines Rechtschreibprogramms weitestgehend verzichten zu können.

Ich weiß das zu schätzen.

Wenn ich so in anderen Foren des Internet mal reinschaue, wird mir angesichts des Sprachmissbrauchs regelmäßig schlecht.