Episodes » DS9 3 x 13 Life Support / Der Funke des Lebens

Ein bajoranisches Schiff kommt mit schweren Beschädigungen an DS9 an. An Bord sind nicht nur die Kai, sondern auch Vedek Bareil. Letzterer wurde durch eine Explosion schwer verletzt und ringt mit dem Tod. Der eilends herbeigerufenen Kira kann Julien schließlich nur noch der Tod ihres Geliebten mitteilen. Doch als der Doktor die Autopsie beginnen will, regen sich in dem seit 45 Minuten Leblosen auf einmal wieder Neuronen. Bei Analyse der Unfallursache stößt O’Brien auf eine seltsame Strahlung, die bei der Explosion freigeworden ist. Julien vermutet, dass diese Strahlung die Hirnaktivität über normales Maß hinaus stimuliert und ihn so doch noch in letzter Sekunde dem Tod entrissen hat. Besonders Kai Winn scheint sich über die Situation sehr zu freuen. Trotz ihrer persönlichen Differenzen hat sie Vedek Bareil als wertvollen Berater schätzen gelernt. Sie und der Vedek waren auf dem Weg zu geheimen Friedensverhandlungen mit einem cardassianischen Abgesandten. Nur Bareil, beteuert sie, kann diese Verhandlungen zu einem guten Abschluss bringen, denn niemand, nicht einmal sie selbst, besitzt Bareils diplomatisches Feingefühl. Um den Vedek, der immer noch schwere innere Verletzungen an sich trägt, wieder vollkommen zu heilen, wäre es das beste, ihn auf unbestimmte Zeit in Stasis zu versetzen. Doch Bareil lehnt dies kategorisch ab: Er will um jeden Preis die Friedensverhandlungen zum Abschluss bringen. Bashir schlägt mit schlechtem Gewissen ein neues Medikament vor, das sich noch in der Testphase seiner Entwicklung befindet und Bareil zumindest für kurze Zeit wieder voll herstellen könnte. Genug Zeit, um die Verhandlungen abzuschließen, aber das gesundheitliche Risiko ist hoch; in seinem geschwächten Zustand könnte Bareil sogar sterben. Er ist bereit, das Risiko einzugehen, und wird dabei von Winn unterstützt, die diese Verhandlungen auf keinen Fall alleine machen will. Komplikationen ergeben sich, als Bareils Gehirn durch das Medikament beeinträchtigt wird und Bashir als lebenserhaltende Maßnahme und gegen sein Gefühl Teile von Bareils Gehirn mit mechanischen Implantaten austauscht. Danach ist Bareil seltsam ‚abwesend’, kann Winn aber noch ratend bis zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages zwischen Bajor und Cardassia zur Seite stehen, bevor sein Gehirn schließlich dem Schaden erliegt und Bareil stirbt. Die letzte Szene zeigt Kira, wie sie sich von dem bereits Bewusstlosen verabschiedet.



Nebenhandlung: Jake und Nog entdecken bei einem Date mit zwei Mädchen die Größe ihrer kulturellen Unterschiede. Der resultierende Streit führt fast zum Bruch ihrer Freundschaft. Mit etwas Schützenhilfe von Sisko und einem Gefallen von Odo können die zwei ihre Probleme in einer Zelle in Odos Sicherheitstrakt ausdiskutieren und sind am Ende wieder die besten Freunde.























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Eine sehr bewegende Folge, in der wieder mal klar wird, dass in DS9, viel mehr als in allen anderen ST-Serien, jede Figur zwei Gesichter hat. Winn will Bareil um keinen Preis verlieren, bevor die Verträge unterzeichnet sind, und drängt Bashir, den Vedek um jeden Preis am Leben zu erhalten. Kaum ist der Friedensvertrag unter Dach und Fach, kann sie der völlig aufgelösten Kira mitteilen, dass es an der Zeit wäre, ihn „gehen zu lassen“. In einer sehr gut gespielten Szene wirft Bashir Winn vor, den Vedek nur zu ihrem persönlichen Glanz zu missbrauchen: Bei einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen würde sie den Ruhm allein einstecken, im Fall eines Scheiterns könnte sie die Schuld auf Bareil abwälzen. Winn gibt nicht wirklich etwas zu, streitet es aber auch nicht ab. Man merkt, dass ihr das Wohl des bajoranischen Volkes am Herzen liegt, und dass sie es als ihre Berufung ansieht, den Propheten als Kai zu dienen. Andererseits verfolgt sie diese Ziele skrupellos und geht hier im wahrsten Sinn des Wortes über Leichen.

Ganz ehrlich: Ich heule jedes Mal Rotz und Wasser, wenn Bareil, eine meiner liebsten DS9-Nebenfiguren in dieser Folge sterben muss. Dieser Mann hat so viel Charisma, dass ich vollkommen mit Kira mitleiden kann. Odos verzweifelt-unerwiderte Liebe zu Kira ist eins der Dinge, die DS9 für mich so ‚persönlich’ sein lässt (wer war nicht schon mal in so einer Situation? Vielleicht sogar aus beiden Perspektiven?), aber der ‚beste’ Mann für die kämpferische Kira ist imo eindeutig der spirituelle, überlegte Bareil.

Bashir hat in dieser Folge einige starke Momente, wenn er um das Wohl seines Patienten kämpft, aber schließlich gegen das 'höhere Wohl' des abjoranischen Volkes zurückstecken und gegen seine Überzeugungen Behandlungen ausführen muss.

Folgen mit Kai Winn in einer vordergruendigen Rolle sah ich immer gerne.
Kai Winn ist sicher eine der schwierigsten Figuren in DS9, weshalb ich viel Respekt vor dieser Rolle habe. Winn ist immer irgendwie schmierig - ich meine nach aussen hin freundlich und hinterruecks gehaessig - wirkt immer egoistisch, unehrlich, scheinheilig, hinterheltig, machtgierig und alles in allem unsympathisch. Man kann gar nicht anders, als diese Person nicht zu moegen, und das gelingt der Darstellerin auch sehr ueberzeugend zu verkoerpern.

Ich fand es auch schade, dass Bareil aus der Geschichte verschwand. Stimmt schon, er passte gut zu Kira und war ohnehin eine interessante Figur in der Handlung - sozusagen die Opposition der Regierung.

Allerdings fand ich auch hier die Nebenhandlung mal wieder herzerfrischend komisch. Nog, der Ferengi-Macho. Will sich seine Maden von der Freundin vorkauen lassen. Was fuer Einfaelle. Einfach koestlich. Ich finde ueberhaupt diese Nog/Jake Geschichten, wie sie in den ersten Staffeln vorkamen, ausserordentlich erhellend fuer die manchmal etwas duesteren Folgen.

Ups, Bildnachweis vergessen! *editier*

Das stimmt. Die Freundschaft Jake-Nog ist wirklich eine Bereicherung und beleuchtet die scheinbar so abstoßenden Ferengi ein wenig näher.

Winn ist wirklich eine Figur, die man so richtig hassen kann. Allein schon ihre Angewohnheit, Kira mit "child" anzureden, lässt mich die Wände hochgehen. Aber neben dem unzweifelbar vorhandenen Machthunger finde ich, dass sie zumindest in manchen Belangen durchaus das Wohl ihres Volkes im Sinn hat. Auch wenn ihr die Mittel nicht immer heilig sind.

Ja, durch die Details werden die abstossenden Ferengi noch abstossender.

(Essen vorgekaute Maden, frauenfeindliche Gesellschaft, Profitgier, etc.)

Aber genau diese Dinge bringen Witz in die Serie.

Die Folgen mit dem grossen Nagus und Moogie sind alle wirklich witzig. Und natuerlich bringt man bald aufrichtiges Verstaendnis und Sympathie fuer Quark auf.